Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg wurde in der Gegend um Triesdorf und Merkendorf Kraut angebaut. Der Anbau war sogar die Haupteinnahmequelle der Bauern dieser Gegend. Sie stellten Sauerkraut für den Eigenbedarf her, belieferten zunehmend aber auch private Abnehmer. Ein glücklicher Umstand war es, dass auch der Markgraf zu Ansbach das Sauerkraut schätzen lernte und deshalb die Merkendorfer Krautbauern zu Hoflieferanten ernannte, was den Bürgern nicht nur Wohlstand, sondern auch Ansehen einbrachte.

Doch schneller, als die gute Zeit gekommen war, war sie auch wieder dahin: Als im Jahr 1791 der letzte Markgraf, Carl Alexander, auf den Thron verzichtete und mit seiner Geliebten nach England ging, fiel sein ganzer Besitz den Preußen zu. Die Merkendorfer Krautbauern hatten nun zwar Ware in großen Mengen – aber keinen Abnehmer mehr. 

Es blieb ihnen nur, das Kraut auf Pferde- und Kuhfuhrwerken in weit entfernte Städte wie Gunzenhausen, Ansbach, Weißenburg, Nürnberg und Crailsheim zu bringen, um es dort zu verkaufen. So war der Wohlstand in der Region bald wieder Vergangenheit.